Lachse sind für Angler eine schwer zu fangende und komplizierte Beute und ihr jeweiliges Verhalten hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab. Dazu zählt die Jahrszeit, in der man angelt, das vorherrschende Wetter und sogar die Tageszeit. Es ist anerkannt, dass Lachse im Süßwasser nicht fressen und der Grund, warum sie einen natürlichen Köder nehmen oder eine gut präsentierte Fliege, bleibt ein Rätsel. Überdies gilt, dass Lachse zu Beginn ihres Aufstiegs in Flüsse oder Seen eher noch gewillt sind, nach einem Köder oder einer Flieg zu schnappen. Doch je länger sie sich im Süßwasser aufhalten, um so „mürrischer“ werden sie offenbar.
Wenn Lachse in der kalten Jahreszeit ins Süßwasser aufsteigen, schwimmen sie nur langsam die Flüsse hinauf. Wärmere Wassertemperaturen beeinflussen dagegen ihren Metabolismus positiv, die Fische sind dann viel aktiver. Für Lachsangler, die mit der Fliege fischen, liegt die Schlüsseltemperatur des Wassers bei 7° Celsius. Unterhalb dieses Wertes, so lehrt die Erfahrung, sollten Angler mit einer tief geführten Fliege fischen. Bei Temperaturen von über 7° steigt der Lachs auch zu Fliegen auf, die an Schwimmschnüren gefischt werden. Dies gilt auch für andere Angeltechniken, wie das Sprichwort besagt: „Wenn es kalt ist, fische langsam und tief“. Im Sommer sind die Beißzeiten der Lachse sehr früh morgens und abends im letzten Licht.
Meerforellen fressen ebenso wie Lachse noch am Beginn ihrer Reise ins Süßwasser. Sie finde daran aber immer weniger Gefallen, je länger sie sich in Flüssen und Seen aufhalten. Ihr Fresstrieb kann aber bei steigenden Wasserpegeln durchaus wieder anspringen. Meerforellen können nachtaktiv sein und die besten Angelbedingungen sind eine warme mondlose Nacht mit einer leichten Brise: Dann fressen Meerforellen die ganze Nacht hindurch.
Eine Großzahl Meerforellen wird in den großen Seen (Loughs) gefangen, die dicht an dicht an der Westküste liegen. Meerforellen (und Lachse) halten sich oft an bestimmten Plätzen in diesen Seen auf. Die Kenntnis der Unterwasserstrukturen wie Untiefen, Felsen und Sandbänke ist deshalb entscheidend, um die Fische finden zu können. Das Wissen der örtlichen Guides & Instruktoren um die besten Standplätze und Bedingungen macht meist den Unterschied aus zwischen einem Schneider-Tag und einem mit dicken roten Kreuzen im Fangtagebuch.